Technische:r Produktdesigner:in – Was lernt man da überhaupt?

Worum geht’s in diesem Beruf eigentlich? Was lernt man in der Ausbildung?

Technischer Produktdesigner – mehr als nur Zeichnen. Eine Ausbildung mit Zukunft.

Du interessierst dich für Technik, arbeitest gerne am Computer und hast ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen? Dann ist der Beruf Technischer Produktdesignerin vielleicht genau das Richtige für dich. Aber was steckt eigentlich dahinter? Und was lernt man während der Ausbildung wirklich? Dieser Beitrag gibt dir einen echten Einblick in die Ausbildung – aus der Praxis, nicht aus dem Lehrbuch.

Topics
AusbildungAusbildungsabteilungTechnischer ProduktdesignerPGKMAK

Worum geht’s in diesem Beruf eigentlich?

Technische Produktdesignerinnen unterstützen Ingenieurinnen und Konstrukteur*innen bei der Entwicklung technischer Produkte – vom kleinen Bauteil bis zur komplexen Baugruppe. Dabei geht es nicht nur ums Zeichnen: Du entwickelst am Computer dreidimensionale Modelle, erstellst technische Unterlagen und sorgst dafür, dass alles am Ende auch gebaut werden kann – effizient, sicher und präzise.

Je nach Fachrichtung (z. B. Maschinen- und Anlagenkonstruktion oder Produktgestaltung und -konstruktion) liegt der Schwerpunkt auf unterschiedlichen technischen Bereichen. Was sich aber durch alle Ausbildungswege zieht: Du wirst Teil eines Teams, das aus Ideen echte Produkte macht.

Was lernt man in der Ausbildung?

1. Technische Kommunikation – Die Sprache der Konstruktion

Am Anfang der Ausbildung lernst du, was unter „technischer Kommunikation“ verstanden wird. Das heißt: Du lernst, wie technische Inhalte so dargestellt werden, dass sie überall verständlich und eindeutig sind. Dazu gehören:

  • Einzelteil- und Baugruppenzeichnungen

  • Skizzen und Explosionsdarstellungen

  • Stücklisten und technische Dokumentationen

Diese Unterlagen sind Grundlage für die Fertigung – also das, was später tatsächlich gebaut wird.

„Wer technisch denkt und kreativ handelt, kann die Welt verändern – ein Bauteil nach dem anderen.“

Nicole Dimmerling

2. CAD – Dein digitales Zeichenbrett

CAD steht für „Computer Aided Design“. Mit einem CAD-Programm erstellst du 3D-Modelle von Bauteilen und leitest daraus normgerechte 2D-Zeichnungen ab. Du lernst:

  • Bauteile systematisch zu modellieren

  • Baugruppen zusammenzustellen

  • Zeichnungen nach technischen Normen zu gestalten

Dabei geht es um Details wie:

  • Ansichten und Schnitte

  • Bemaßungen

  • Oberflächensymbole und Toleranzen

Später arbeitest du mit erfahrenen Konstrukteur*innen gemeinsam an realen Projekten – deine Arbeit landet also nicht in der Schublade, sondern fließt direkt in Produkte ein.

3. Werkstoffe und Fertigungsverfahren – Vom Plan zur Realität

Ein Bauteil zu entwerfen ist das eine – es herzustellen das andere. Deshalb lernst du in der Ausbildung, welche Werkstoffe es gibt (z. B. Metalle, Kunststoffe, Verbundstoffe) und wie sie verarbeitet werden können. Dazu gehören Verfahren wie:

  • Drehen, Fräsen, Bohren

  • Biegen, Stanzen, Gießen

  • 3D-Druck und Laserschneiden

Du lernst, welches Verfahren sich für welche Anwendung eignet – inklusive Vor- und Nachteilen. In vielen Betrieben bekommst du auch Einblicke in die Fertigung selbst und siehst, wie deine Konstruktion umgesetzt wird.

4. Konstruktionsmethodik – Ideen entwickeln und umsetzen

Neben technischem Wissen brauchst du auch ein methodisches Vorgehen. In der Ausbildung lernst du:

  • Wie man Anforderungen analysiert

  • Wie man systematisch Ideen entwickelt

  • Wie man technische Lösungen bewertet und konstruktiv umsetzt

Du arbeitest an Projekten mit, erstellst Varianten von Bauteilen und entwickelst neue Lösungen – nicht allein, sondern im Team.

„Ideen sichtbar machen, Produkte gestalten, Zukunft formen – genau das machst du als Technische:r Produktdesigner:in.“

Nicole Dimmerling

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung zum/zur Technischen Produktdesigner*in dauert in der Regel 3,5 Jahre. Bei guten Leistungen kannst du auf 3 Jahre verkürzen. Du verbringst die meiste Zeit in der Konstruktionsabteilung deines Ausbildungsbetriebs, lernst aber auch andere Bereiche kennen – z. B.:

  • Qualitätsmanagement

  • Fertigung oder Produktionsplanung

  • Einkauf oder Materialwirtschaft

So verstehst du nicht nur den Entwurfsprozess, sondern auch die komplette Wertschöpfungskette – vom ersten Strich bis zum fertigen Produkt.

Die Berufsschule findet je nach Bundesland entweder im Blockunterricht oder in Teilzeitform statt. Dort vertiefst du die theoretischen Grundlagen in Fächern wie:

  • Technische Mathematik

  • Konstruktionstechnik

  • Werkstoffkunde

  • Fertigungsprozesse

  • Technische Kommunikation

Was solltest du mitbringen?

Die Ausbildung ist anspruchsvoll – aber auch sehr vielseitig und spannend. Folgende Fähigkeiten und Interessen helfen dir:

  • Interesse an Technik und Gestaltung
  • Freude am Arbeiten mit dem Computer
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Interesse an Mathematik und Physik
  • Spaß am Zeichnen (digital oder auf Papier)

Ein Praktikum im technischen Bereich oder erste Erfahrungen mit CAD-Programmen sind von Vorteil, aber kein Muss.

Warum dieser Beruf eine gute Wahl ist

Als Technischer Produktdesignerin bist du kein reiner „Zuarbeiter“ – du bist ein wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses. Du arbeitest an echten Produkten, bringst deine Ideen ein und trägst Verantwortung. Die Ausbildung bietet:

  • Viel Abwechslung zwischen Theorie und Praxis

  • Gute Zukunftschancen durch Digitalisierung und Automatisierung

  • Möglichkeiten zur Weiterbildung, z. B. zum/zur Technikerin oder Konstrukteurin

  • Kreative und technische Herausforderungen in einem Beruf mit Sinn

Und eines ist sicher: Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als das erste Mal ein Bauteil in den Händen zu halten, das man selbst mitentwickelt hat.

Technik trifft Kreativität

Der Beruf Technischer Produktdesignerin ist wie gemacht für alle, die Technik verstehen wollen, aber auch kreativ arbeiten möchten. Du kombinierst Handwerk und Hightech, Theorie und Praxis, Form und Funktion – und wirst zum echten Möglichmacher.

Wenn du dir noch nicht sicher bist: Schnuppere rein! Viele Betriebe bieten Praktika an – dort kannst du testen, ob der Beruf zu dir passt.